Samstag, 7. November 2015

Zu allem bereit


Wo ist die Zeit, wenn du sie dringend brauchst?
Es ist, als ob du sie in Blüten rauchst.
Sie sagen, du bist jetzt 40 Jahr?
Doch ist das denn jetzt einzig wahr?
Ist das, was und wer du bist?

Ich kenn dich lang und wirklich gut.
Kenn dich verliebt und auch in Wut.
Du sagst, jetzt bist du 40 Jahr.
Nach den Zahlen ist mir das klar.
Doch wo bleibt des Kindes Glut?


Weil, wir haben noch Zeit, waren erst jung.
Möcht' nichts vertun, mach mit dir diesen Sprung.
Lach wie ein Kind, ich kitzel dich durch!
Grunz wie ein Schwein! Quak wie ein Lurch!
Wir haben viel Zeit. Lach, sei gesund!
Nimm kein Blatt heut vor den Mund!
Wir haben viel Zeit!
Sei zu allem bereit!


Macht dich das Liedchen jetzt schon trüb?
Dann lach du weiter - üb üb üb!
Ich grunz und quak dir auch was vor.


Wir haben viel Zeit! Lach, sei gesund!
Und nimm kein Blatt mehr vor deinem Mund!
Spring in die Luft, Spring dann auch weit.
Mach dich ganz breit in der Kinderzeit
Wir haben viel Platz! Lach, sei so schön!
Wirst dich ans Grinsen schon gewöhnen.
Wir haben viel Zeit!
                       

Manchmal scheinst du, als wärst du der Zeit um weites schon voraus.
Doch dann hol ich dich zurück ins Spiel, raus aus deinem Schneckenhaus.
Komm heraus.

Wo ist die Zeit, wenn du sie am meisten brauchst?
Wo und warum?
Es ist, als ob du sie in Blüten rauchst.


Weil, wir haben noch Zeit, sind doch erst jung.
Möcht's nicht vertun, mach mit dir einen Sprung.
Lach wie ein Kind, ich kitzel dich durch!
Klingst wie ein Schwein, Pferd oder Lurch!
Wir haben viel Zeit. Lach, sei so schön!
Wirst dich ans Grinsen schon gewöhnen.
Wir haben viel Zeit!
Sei zu allem bereit!
Zu allem bereit.
Zu allem bereit.
Wir haben viel Zeit.


*Gewidmet. Wer errät den umgeschriebenen Song?

Mittwoch, 4. November 2015

Trunken


Kehle, mach die Schotten dicht!
Kein Tropfen soll mehr passen.
Kein Wodka, Brandy oder Wein
Passt jetzt noch in mich hinein.

War trunken all zu oft.
War trunken all zu stark.
War trunken, allein mit dir.
Tranken Wodka, Wein und Bier.

Doch was blieb?
Ich weiß es nicht.
War trunken, kann ich sagen.

Doch was bleibt?
Ich weiß es nicht.
Doch - ein dämliches Unbehagen.



Irgendein


Ich stelle mich vor dich nackt.
Nackt bis auf Haut und Haar.

Du willst mich sehen,
Wie ich wirklich bin?
Seh, guck und ja,
Lass fallen dein Kinn!

Du willst mich sehen,
Wer ich wirklich bin?
Schon lässt du fallen hinab dein Kinn.

Ist das die Wahrheit, die du suchst?
Ist das eine Lüge, die du jetzt verfluchst?

Hier stehe ich, nackt, bis auf Haar und Haut.
Du wimmerst oder jammerst vor mir halblaut.

Denn was du siehst ist deine Lüge.
Ist nur aus Körperteilen ein Gefüge.

Denn was du siehst ist nur ein Bild.
Meine Seele ist ruhig, gerade gar nicht wild.
Meine Seele schweigt, lügt dich gerne an.
Solange du dich verhältst wie irgendein Mann.


Dienstag, 3. November 2015

Wer nicht will


Wer nicht hören will im Leben,
Der wird sich mit viel Trübsal wohl umgeben.
Denn wer hört mit dem Herzen so rein,
Fällt nicht über dies oder das Bein.

Wer nicht singen will im Leben,
Dessen Weg führt wohl nicht weit hinaus.
Denn wer singt mit der Stimme so klar.
Weiß wo er ist und vergisst nicht, wo er war.

Wer nicht tanzen will im Leben,
Der schnüre seine Füße ganz fest.
Denn er stolpert nur des Weges lang.
Und verpasst so der Liebe feinen Klang.

Wer nicht küssen will im Leben,
Der halte fest geschlossen seinen Mund.
Denn wer klagt und weint über sein Streben
Behält es besser für sich, gibt es niemanden kund.

Wer nicht hier sein will im Leben,
Der bleibt versteckt in seinem Haus.
Denn wer nicht leben mag in seiner Zeit,
Ist auch nicht zum hören, singen, tanzen und küssen bereit.


Der Spiegel


Du hast mich nicht gesucht.
Du sahst nur in einen Spiegel.
Ich sage dir: Du fandest nicht mich.
Denn du sahst einzig dich.

Zerschlag das Glas, mein Freund, und wein!
Blut fließt durch die Hände auf deine Knie.
Dann geh, wasch dich vom Blute rein.
Geh, lauf, renn und such dann sie!

Wirst sie finden auf dem Berg,
Weit oben bei den Weiden.
Dort wo der Wind die Träume wiegt,
Ist wo deine Suche endlich siegt.

Das Licht wird für euch scheinen.
Doch frag sie nie nach Glas!
Schau in ihre Augen - glaub ihrem Glanz!
Das ist schon des Geheimnisses ganz.


Der Spiegel von Ralf Lindemann und Jenny Vogel


Der Spiegel (CD-Aufnahme)


Alive


Why do you say: You are leaving?
You just disappeared, made no noise.
Why do you pinch me, like a ghost?
When you went home to your wife.

Don't talk to me like a stranger!
Don't sell me as your slut!
Why didn't you tell me: I'm in danger.
You just made your cruel deep cut.

Why do you say: You are grieving?
No tears agree with your lying voice.
Why do you grasp me with your tongs at most?
Next time I'll tell you immediately: I'm alive!



Pausenstarre


Alles quält mich, tut mir weh.
Mein Kopf weiß nichts zu denken.
Meine Seele versucht sich abermals zu verrenken.
Werde ihr ein paar Worte der Liebe schenken.

Wärme sende ich dir an diesen kalten Tag.
Weil Wärme ist, was ich jetzt brauche.
Denn nach dem Feuer werde ich entstehen.
Brauche nicht um etwas Anderes zu flehen.

Wärme gib mir und Wasser, um zu löschen.
Werde baden in der Glut.
Vergesse mich und die alte Wut.
Schreite aus dem Schlamm mit neuem Mut.

Alles quälte mich, tat mir unsagbar weh.
Mein Kopf wußte nichts zu denken.
Versuche meine Seele abermals zu lenken.
Tue einfach das Gegenteil von Senken.