Dienstag, 31. Dezember 2013

Das Wesen, weiblich


Heb sie auf!
Bück dich!
- Verdammt noch mal!
Mach dich krumm!
Für diesen einen Moment!
Heb sie auf
und wunder dich!

Wunder dich,
schau auf das Wesen!
Lächel sie an!
Und sie wird lächeln.
Vielleicht wird sie lachen.
Mit diesen wunderschönen Lippen.

Mach dich krumm!
Tut es weh?
Tut es DIR weh?

Glaub mir!
Mach dich krumm.
Es wird dich nicht zerstören.

Lächel ihr zu
und sie wird dir antworten
mit diesen wunderschönen Lippen.

Dann wird sie stehen.

Dienstag, 24. Dezember 2013

Grippenspiel


Ihr Lieben,
Ihr Neugierden!

Kommt näher, kommt ran!
Schüttelt mir die Hand!
Kommt und gebt mir 'nen Kuss!
Oder zwei
- nein - richtig!
- ja - auf diese heißen Lippen,
diese fiebernden Wangen,
diesen schwitzenden Hals!

Ihr Lieben
und ihr Neugierigen!

Taucht ein in dieses Fieber!
Den Traum, den ich heute träume.
Taucht ein in dieses Delir.
Lasst die Hitze euer Kompass sein!

Werden fliegen um die Welt,
werden sehen den Glanz der Weihnacht,
das Licht, aus dem alles entstand,
das Licht, das noch heute alles ist.

Lasst die Hand nicht los!

Wir fliegen über das Wasser,
in dem die Kerzen sich warm spiegeln.
Einsame Segler weisen wir still,
dass sie einst sicher erden werden.

Die Hitze treibt uns in die Wüste,
wo nur ein Weihnachtsstern
uns freudvoll
die Geschichte der Nacht verrät.

Das Läuten der Städte klingt
in der Ferne wie die Lieder,
die der fremde Chor mir gestern sang.
Hört ihr die Sprachen, das Lachen, den Chor?

Kommt, wir rasen durch die Straßen,
die Autos schweigen
und nur der Regen färbt die Wege
mit dem Grün der Bäume.

Der Wind löscht deine Stirn?

Gib mir einen zweiten Kuss,
bleib meiner Hand!

Lasst uns fliegen entlang der Grenzen,
Menschen jubeln uns laut zu.
Das Licht erscheint in Augen bald,
glückliche Mägen finden heut Nacht keine Ruh'.

Schaut, die Tiere rennen laut in Massen,
gen Süden, gen Westen, gen Nord, gen Ost.
Keine Jagd, kein Schuß, kein Fang sie fesselt.
Das Licht sie weist - sicherer Schutz vorm ruh'gen Frost.

Folgt ihr mir ins Hause dort?
Niemand soll dort einsam sein!
Werden poltern, rappeln, lautvoll geistern
Lasst uns die Weihnacht als Elfen dort schein'.


Sonntag, 22. Dezember 2013

More (A List of Wishes)


So true:
That girl in the grocery, once.

She came into my life and asked for more:
More jelly on some soft white bread.
More gentle eyes - green or blue - not drunken red.
More really warm hands that warm up her little ones.
More silent talk that makes her forget guns.


So true:
That 5years aged girl, once.

She came into my life, her hair unkempt:
More people passed by - no one - who stopped.
More tears - dried - made me will to adopt.
My eyes search fretfully through the masses
More hungry noises - no parents - with or without glasses.


So true:
That girl, I called her Amy, once.

She came into my life, a gift of Christmas's ghost:
More joy and pride - a smile - that makes her laugh.
More warmth and light - a titillation - that makes me cough.
More food and icecream - a lemon - that makes her shout.
More songs and plays - our own carol - we both sing out so very loud.

Sonntag, 1. September 2013

Herr Lustigmolch


Ein Herr Lustigmolch,
Der steht auf der hohen Leiter dort.
Ruft schon heiser seine Witze Wort für Wort.

Ein Lustigmolch,
Der grunzt, schallt und schreit.
Laut lacht das Volk sich schon die Bäuche breit.

Der Lustigmolch schafft zwar nicht zu kippen,
Doch die Leiter kam in Bewegung,
Begann schon ordentlich zu wippen.

Drum hielt der Lustigmolch sein Red', nicht kurz.
Als dann der Lustigmolch ließ einen duftenden Furz,
Blieb das Volk dort wenig heiser, garnicht stumm,
Denn auch im Worte wurd er manchmal ganz krumm.

Die Leiter sich bald zum Boden biegt,
Dem Lustigmolch noch immer nicht das Wort versiegt.
Die Leiter nun doch endlich bricht,
Dem Volke ist das des Witzes nicht schlicht.

Es lacht und schreit und höhnt nun laut.
Nur ein Fräulein, sich etwas Neues doch traut.
Als Braut sie sich bietet dem Lustigmolch.
Er sich dankbar dem Kusse gibt, als solch'.

Doch ein Kaugummi sich zwischen den Zähnen bald zeigt.
Als sich das Fräulein zum Herrn Lustigmolch hin neigt.

Er klebt nun an ihr,
Die Zähne ganz weiß.
Das Volk vor Lachen und Tränen ganz heiß.
Das Fräulein hieß dann Lustigmolch bald.

Seither ist die Erde ein Stück weniger kalt.



*Der erste Versuch eine lustige Geschichte zu reimen ... ist garnicht soooooooo einfach.

Notlüge


Ich schenke dir mein Lächeln,
Denn heute ist nur dein Fest!

Ich schenke dir meine weichen Arme
Sie geben dir unserer Freundschaft herzlichen Rest.

Ich schenke dir mein Lachen,
Soll dich begleiten in grauer, dunkler Nacht.

Doch auch nach der Nacht beim Erwachen
Schenke ich dir des Lachens positivste Macht.

Laß uns lachen, lächeln, thronen!
Laß zum Traumpaar der ganzen Welt uns kronen!
Laß uns tanzen, jodeln, singen!
Laß unsere Herzen im Einklang wild springen!

Ich lach und lächel und singe!
Zum Fest des Tages ich das für dich bringe.
Ich lache, lächel und träller!
Hoffend,
Unsere Welt wird dadurch heller.



Unser Thron von Ralf Lindemann und frei nach Jenny Vogel

Thronen (in Teilen nach "Notlüge", Musik u Text von Ralf Lindemann)

Ausschulung


(unreimig)

Als ich ging,
da ward' ich fröhlich,
jung und froh
trug mit Stolz Geschenke
schwer, bunt und groß
trug mit Stolz das Kleid, den Ranzen
mein Haar zu kurz
trug mit Stolz zwei Zähne weniger
war sie eben geworden los.

Als ich fuhr
auf dem bike
ward ich gemocht,
geliebt und geliket.
Lernten Englisch, Bio
und Geschichte
Lief was schief,
ging es gleich tiefer
zu Gerichte.

Als ich fuhr
mit dem Bus
der Bahn, der Tram.
Kümmerte ich mich
allein um Medizin,
Psychologie, den ganzen Kram.
Kam ich zu spät, zu früh
oder auch mal garnicht
Ausreden galten nicht
bei Professoren
galten hier und jetzt
nur noch für mich.

Der Weg ist lang,
macht mir heute viel Bang'.
Der Weg ist heut schwer.
Meine Reserven sind schon längst leer.
Der Weg liegt vor mir steinig, moorig, tiefer Sumpf
Werd ihn nicht verlassen, auch wenn ich fest steck mit halben Rumpf.
Werd ihn gehen,
werd ihn laufen,
ihn erklimmen,
ist der einzige Weg,
der mich eines Tages glücklich wird stimmen!


Wetterbericht


Dunkler Regen plätschert in die Seele,
Kalter Wind bläst mir Luft in die Kehle.
Werd' ein Weilchen hier verweilen.
Muss mich heut' nur langsam mal beeilen.

Weiße Wolken schieben sich durch's frische Nass,
Kein Platz für Gefühle wie Hunger, Ekel oder Hass.
Werd' ein langes Weilchen hier verweilen.
Muss mich heut' nun garnicht mehr beeilen.

Die Sonne scheint, die Sonne lacht fröhlich und laut,
Sie hat so schon längst Körper, Geist und Seele erbaut.
Werd' hier siedeln, wohnen, hier bleiben.
Muss nur noch Freunde, nur noch Leben hin hier treiben.


Freitag, 30. August 2013

Leinen los


Geh den Steg nach links!
Ich bitte dich, mein Freund!
Geh den Steg nach links,
Dort liegen Leinen und der Bug.

Nimm das Seil und segle
Segle über die Berge und
Durch den Wind!
Segle durch die Städte und
Mit dem Regen!

Nein.

Gehst den Steg nach rechts,
Oh, Freund.
Gehst den Steg nach rechts,
Oh, du Freund
Und fällst.


Leinen los von Ralf Lindemann und Jenny Vogel


Leinen los (CD-Aufnahme)



*Über das Loslassen.